Welche Arbeitskleidung schützt gut vor Regen?

von | 17. April 2024

  1. Warum eigentlich spezielle Regenbekleidung?
  2. Welches Material ist das Richtige?
  3. Wasserfest, wasserabweisend und wasserdicht
  4. Warum fühle ich mich Nass in meiner Regenbekleidung?
  5. Gibt es Normen, die ich beachten kann?
  6. Darum sollten Sie auch Ihre Regenbekleidung pflegen

 

1. Warum eigentlich spezielle Regenbekleidung?

Bei Arbeiten im Freien sind Sie den Elementen ausgesetzt. Regen und Wind im Frühjahr und im Herbst und Winter Regen und Schnee. Dies alles kann die Arbeit unter freiem Himmel nicht nur unangenehm machen, sondern fördert auch das Krankheitsrisiko von Ihnen und Ihren Mitarbeitern. Daher ist es unerlässlich geeignete Regenbekleidung zu tragen. Bei diesen Witterungsverhältnissen reichen einfache Bundjacken nicht aus.

Die wichtigsten Punkte:

  1. Schutz vor Auskühlung und Unterkühlung: Nässe und Kälte können zu Unterkühlung und Auskühlung führen, was die Gesundheit und Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigen kann.
  2. Erhöhung des Tragekomforts: Regenbekleidung hält trocken und warm, was den Tragekomfort und die Motivation Ihrer Mitarbeiter deutlich verbessert
  3. Schutz der Gesundheit: Nässe und Kälte können zu Erkältungen und anderen Krankheiten führen. Regenbekleidung kann helfen, diese vorzubeugen.
  4. Vorschriften und Normen: In vielen Bereichen ist das Tragen von Regenbekleidung durch Vorschriften und Normen festgehalten.

Regenbekleidung - Arbeitskleidung die vor schlechtem Wetter schützt

Welches Material ist das Richtige

Bei der Auswahl der richtigen Regenjacke spielt das Material eine wichtige Rolle. Je nach Einsatzzweck und individuellen Bedürfnissen kommen verschiedene Materialen in Frage. Eine grundsätzliche Unterscheidung liegt in der Art wie die Wasserdichtigkeit erreicht wird. Hier kommen Membranen und Beschichtungen in Frage.

Das Grundmaterial von Regenjacken ist häufig Polyester, Polyamid oder Nylon, da alle diese Materialien von Natur aus wasserabweisende Eigenschaften aufweisen. Das Material nimmt keine Flüssigkeit auf, sondern lässt sie abperlen. Dies liegt an der glatten Oberfläche der Fasern und das die Materialen hydrophob sind.

Hochwertige Regenjacken sind zusätzlich dazu noch mit einer Beschichtung oder Membrane versehen. Artikel die mit Membrane versehen werden, sind in der Regel hochpreisiger als Regenbekleidung mit Beschichtung.

Beschichtungen:

Polyurethan (PU): Eine PU-Beschichtung hat den Vorteil, dass sie günstig, leicht und flexibel ist und daher eine beliebte Beschichtung auch im Bereich der Arbeitskleidung darstellt.

Polytetrafluorethylen (PTFFE): Diese Art der Beschichtung für Regenbekleidung ist atmungsaktiver als PU und recht langlebig, dadurch aber auch preisintensiver.

Polyvinylchlorid (PVC): Auch bekannt vom klassischen „Friesennerz“. PVC hat eine sehr hohe Wasserdichtigkeit, ist aber nicht sehr atmungsaktiv und schwerer als die anderen Materialien.

Membrane:

Der Vorteil von Membranen liegt in der höheren Atmungsaktivität im Vergleich zu Beschichtungen. Die wohl bekanntesten Membranen für Regenbekleidung sind Gore-Tex, Sympatex und Dermizax. Besonders im Bereich der Arbeitskleidung haben einige Hersteller mittlerweile nachgezogen und eigene Membrane entwickelt wie etwa COFRA mit ihrer Membrane Cofra-Tex. Diese können mit den namenhaften Herstellern durchaus mithalten, sind aber preislich oft günstiger.

Ein weiter Vorteil von Membranen ist die höhere Stabilität bzw. die Langlebigkeit. Beschichtungen werden auf die Regenbekleidung aufgesprüht, wohin gegen Membranen mit Hilfe eines Klebers mit dem Außenmaterial laminiert werden. Dieser Vorgang führt zu einer höheren Lebensdauer und nutzt sich weniger schnell ab.

Ist eine Membrane oder Beschichtung abgenutzt, ist das Kleidungsstück nicht mehr wasserdicht oder wasserabweisend. Dies hängt stark vom Material und von der Art des Gebrauchs ab, denn starke Beanspruchungen wie z.B. das Tragen von Holz oder schweren Gegenständen macht auf Dauer die Membrane oder Beschichtung kaputt und somit die Regenjacke unbrauchbar.

Grundsätzlich gilt festzuhalten, es gibt hochwertige Membranen, die Ihren Preis wert sind, hier ist aber teilweise Vorsicht geboten, da eine qualitativ minderwertige Membrane nicht mehr bringt als eine Beschichtung und im Gegenzug hochwertige Beschichtungen oft deutlich besser sind als günstige Membrane.

Eine gute Wahl sind z.B. Hardshelljacken mit Membrane wie das Modell RESIST von Grizzlyskin: Grizzly Wetter Hardshelljacke

Wasserfest, wasserabweisend und wasserdicht

Diese drei Begriffe laufen einem immer wieder über den Weg, wenn man auf der Suche nach der passenden Regenbekleidung ist. Worin liegt aber der Unterschied?

Wie weiter vorne schon festgehalten sind Materialen wie Polyester oder Polyamid von Haus aus hydrophob, d.h. sie bieten auch ohne Membrane oder Beschichtung einen Nässeschütz. Ist Bekleidung mit dem Hinweis wasserfest versehen schützt sie vor leichten Regenschauern, aber nicht vor Dauerhaftem oder starkem Regen.Wasserabweisendes Regenbekleidung schützt besser als wasserfeste Kleidung, ist aber auch nicht wasserdicht. Auch diese Materialen können nach einiger Zeit das Flüssigkeit durchlassen, wenn sie zu lange oder zu starkem Regen ausgesetzt sind. Wasserdichte Kleidung hält am längsten dem Regen Stand. Sind Sie oder Ihre Mitarbeiter lange Zeit dem Regen ausgesetzt, sollte eine wasserdichte Variante gewählt werden. Hierbei ist auch wichtig auf die Verarbeitung der Reißverschlüsse zu achten, sie sollten getapet, versiegelt oder mit einem Schutz über dem Reißverschluss versehen sein, dass auch durch diese Stellen kein Wasser eindringt.

In dem Zusammenhang spielt auch die Wassersäule eine Rolle. Diese wird zusätzlich bei einiger Regenbekleidung angegeben. Man kann sagen, dass die Wassersäule die Stufe der Wasserdichtigkeit angibt. Neben dem Wind und Regen wirkt auch das eigene Körpergewicht, Baustoffe oder ein Rucksack auf das Material ein.  Die Wassersäule gibt also an, ab wie viel Druck ein Material Wasser durchlässt. Je höher der Wert, desto besser.

Es gibt keine genaue Regelung ab welcher Wassersäule eine Regenbekleidung die Bezeichnungen wasserfest, wasserabweisend oder wasserdicht tragen darf. Die Norm EN 343 gibt hierfür die Mindestanforderungen an.

Im Allgemeinen gilt:

Grundsätzlich hängt die Wasserdichtheit von Regenbekleidung aber von vielen Faktoren wie dem Arbeitseinsatz und der Pflege ab. Je größer die Belastung, desto höher sollte die Wassersäule sein. Hierbei gilt zu beachten, dass eine hohe Wassersäule aber auch einen negativen Einfluss auf die Atmungsaktivität haben kann.

Eine große Auswahl an wasserfester, wasserabweisender und wasserdichter Arbeitskleidung finden Sie bei Theobald Arbeitsschutz: https://www.theobald-arbeitsschutz.de/arbeitskleidung/regen-wetterschutz

Warum fühle ich mich nass in meiner Regenbekleidng?

Vielleicht kennen Sie es. Es regnet und Sie entscheiden sich daher für Arbeitskleidung für Regenwetter und trotzdem fühlen Sie sich nass in Ihrer Regenjacke oder Regenhose. Grundsätzlich kann dieses „Phänomen“ verschiedene Ursachen haben.

Wie gerade schon erklärt ist es wichtig, die richtige Dichtigkeit bei einer Regenjacke zu wählen. Regenbekleidung ist nicht gleich Regenbekleidung und im Fall der Fälle hält eine Jacke mit zu geringer Wassersäule Sie nicht ausreichend trocken. Weiter kann es sein, dass wenn die Membrane oder Beschichtung brüchig ist und die Jacke deswegen nicht mehr trocken hält, dies erklären wir Ihnen im nächsten Punkt bei der Pflege der Regenbekleidung noch genauer.

Ein häufiger Grund ist aber die Atmungsaktivität von Regenjacken, also wie viel Wasserdampf von innen nach außen transportiert werden kann. Denn auch bei Regen und kühleren Temperaturen schwitzt man bei körperlicher Anstrengung. Je atmungsaktiver Regenbekleidung ist, desto trockener fühlen Sie sich in ihr an. Die Schwierigkeit besteht darin, dass eine Jacke gegen Regen natürlich sehr wasserdicht, aber gleichzeitig trotzdem auch atmungsaktiv sein soll, diesen Spagat zu bewältigen ist nicht leicht.

Einige Hersteller geben neben der Wassersäule zusätzlich auch die Atmungsaktivität an. Dies geschieht durch zwei Methoden, die MVTR oder RET-Methode. Ab einem MVTR-Wert von 3.000 g/m²/24 h liegt eine Atmungsaktivität vor, genauso wie ab einem Wert von ca. 13 m²/Pa/W bei der RET-Methode.

Erreicht wird der Abtransport der Feuchtigkeit von innen nach außen in der Regel durch die verarbeitete Membrane oder Beschichtung. Es gibt aber auch Regenjacken, die sowohl ohne Membrane oder Beschichtung arbeiten und nur durch ihren Stoff an sich Feuchtigkeit abweisen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit in der Jacke zu schwitzen höher als bei Funktionskleidung mit Membrane oder Regenkleidung mit Beschichtung.

Eine Membrane die atmungsaktiv ist, lässt den Wasserdampf, der durch das Schwitzen im inneren der Jacke entsteht von innen nach außen. Leider wird eine Regenjacke weniger robust, je atmungsaktiver sie ist. Eine Möglichkeit dies vorzubeugen ist in eine hochwertige mehrlagige Jacke mit festem Oberstoff. Es gibt aber naturgemäß Situationen bzw. Konstellationen, die auch Regenjacken mit einer guten Atmungsaktivität nicht bzw. nur schwer meistern:

  • Hoher Luftdruck
  • Hohe Luftfeuchtigkeit
  • Starkes Schwitzen
  • Warmes/schwüles Wetter
  • Verschmutze Poren

Am besten funktioniert atmungsaktive Regenbekleidung, wenn es die Außentemperatur mindestens 15° Grad kälter ist als auf der Innenseite. Somit lässt sich festhalten, dass Regen im Frühjahr oder auch Sommer bei warmen Außentemperaturen jede Regenjacke an ihre Grenzen bringt, was das atmungsaktive Verhalten angeht.

 

Gibt es Normen, die ich beachten kann?

Ja diese gibt es: EN 343. Die Norm bewertet Schutz gegen Regen bei Schutzkleidung. Die ältere Version ist die EN 343:2007, welche mit der EN 343:2019 überholt und nachgebessert wurde. Beide Normen sind nach wie vor gültig, Kleidung die nach EN 343:2007 zertifiziert wurde ist nach wie vor für den Einsatz geeignet.

Bei Produkten, die nach dieser Norm zertifiziert sind, können Sie sowohl den Wasserdurchgangswiderstand (Wasserdichtigkeit) als auch den Wasserdampfdurchgangswiderstand (Atmungsaktivität) ablesen. Die Einteilung erfolgt in 4 Klassen.

Wasserdurchgangswiderstand:

Hier wird die Wasserdichtigkeit des Produkts unter verschiedenen Kriterien getestet. Mit der vorhin schon erwähnten Wassersäule wird das Produkt bearbeitet und dann gemessen, wie viel Druck in Pascal benötigt wird, bis das Material das Wasser durchlässt. Die Stufe 1 und 2 unterscheiden sich durch die Testkriterien. Bei Stufe 1 wird das Material ohne Beanspruchung getestet, ab der Stufe 2 mit Beanspruchung wie z.B. Waschen, Knicken, Verunreinigung.

Wasserdampfdurchgangswiderstand (Atmungsaktivität):

Mit diesem Wert wir die Atmungsaktivität gemessen, also wie viel Wasserdampf gibt das Kleidungsstück nach außen ab bei Feuchtigkeit im Inneren. Je niedriger der Ret Wert, desto atmungsaktiver ist das ausgewählte Kleidungsstück.

Weitere Arbeitsschutz Normen: https://www.theobald-arbeitsschutz.de/arbeitsschutz-normen

6. Warum sollte ich meine Regenjacke pflegen?

Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Pflege der Arbeitskleidung für Regenbekleidung. Besonders im täglichen Arbeitsbetrieb ist die Kleidung oft vermehrt Dreck und Staub ausgesetzt, der sich dann auch auf der Regenkleidung absetzt. Durch die Verschmutzung wird die Membrane oder Beschichtung der Regenjacke mit den feinen Partikeln des Drecks sozusagen „belagert“ und kann ihre Funktion der Wasserdichtheit nicht mehr ausfüllen, man könnte sagen die Regenjacke ist verstopft. Dies führt dazu, dass die Kleidung vermehrt Wasser durch die Poren lässt und man trotz Regenjacke nass wird.

Daher sollte auch Regenbekleidung regelmäßig nach Anleitung gewaschen werden, dies hilft der den Dreck aus der Jacke zu entfernen und erhöht auch die Atmungsaktivität bei Jacken, die eine solche besitzen. Denn auch der Abtransport von Feuchtigkeit im Inneren nach Außen ist bei Verschmutzung gestört.

Auch regelmäßiges Imprägnieren hilft die Lebensdauer der Regenbekleidung zu verlängern.

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